Liebe Reiter- und Schützenkameradinnen, liebe Schützenkameraden,
liebe Mitglieder, Freunde und Gäste, geneigte Leserschaft,

nach genau 1.089 Tagen oder knapp drei Jahren wird Anfang Juli 2022 das erste Schützenfest in Derendorf in den Zwanzigerjahren dieses Jahrhunderts stattfinden. Ungeduldig und voller Vorfreude richtet sich unser Blick zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Berichts wenige Wochen in die Zukunft, wo wir bestenfalls ohne große Einschränkungen ein „Comeback“-Schützenfest feiern werden, das uns die Entbehrungen der letzten Jahre hoffentlich vergessen lässt.

Zu diesem Schützenfest gehört natürlich unsere traditionelle Festschrift, an deren Herausgabe auch in den beiden letzten Jahren stolz und mit Sonderausgaben festgehalten wurde. Um die Seiten mit Leben zu füllen, werfen wir nun einen Blick zurück auf die 365 Tage des Jahres 2021 – was uns bewegte, was uns antrieb oder ausbremste. Konkret beschränkt sich unser Blick des zweiten von der Pandemie geprägten Jahres im Wesentlichen auf einen Zeitraum von August bis Mitte November, in dem so etwas wie Normalität gelebt werden konnte.

Denn zuvor wurden mitten in der zweiten großen Infektionswelle die Schutzmaßnahmen ab 11. Januar nochmals verschärft. Im bereits seit 16. Dezember 2020 bestehenden Lockdown wurden u. a. Treffen auf zwei Haushalte mit maximal fünf Personen beschränkt und Einzelhandel, Schulen und Kindergärten wieder geschlossen. Die Hoffnungen waren groß, mit den ersehnten Impfstoffen – die seit Ende Dezember 2020 bzw. ab Januar 2021 zur Verfügung standen – die Pandemie endlich unter Kontrolle zu bekommen. Doch leider standen zu Beginn der Impfkampagne nicht genügend Impfdosen bereit, sodass bis zum 6. Juni zunächst nur priorisiert geimpft werden konnte. Zudem tauchten ab Februar immer neue Varianten des Corona-Virus auf: von „Alpha“ (britische Mutante) über „Delta“ (indische Variante) bis hin zu „Omikron“ (südafrikanische Variante). Im Frühjahr überrollte Deutschland schließlich die von „Delta“ dominierte dritte Welle. Der Lockdown wurde am 23. April 2021 durch die Regelungen der sog. Bundesnotbremse ersetzt, die bis Ende Juni 2021 galt. Die Notbremse gab einheitliche Corona-Regelungen in Abhängigkeit der Inzidenz vor. Das führte ab Mai 2021 zu ersten regionalen Lockerungen, so dass die Planungen für kleinere Ersatzveranstaltungen aufgenommen werden konnten. Denn eins war recht schnell klar: normale Schützenfeste wird es trotz der Lockerungen auch in diesem Jahr nicht geben.

In Derendorf fand am Schützenfest-Wochenende Anfang Juli ersatzweise ein kleiner Brauchtumsumzug mit zwei Kutschen und den Standarten der einzelnen Gesellschaften statt, an dem wir schweren Herzens nicht teilnehmen konnten.

Wir spielten somit im Jahr 2021 lediglich bei insgesamt 12 kleineren Veranstaltungen auf. Die Probenarbeit hierfür startete am 12. August – nach fast 10-monatiger Pause. Zu beachten waren ab dieser Zeit bereits die sog. „3G“-, „2G“- oder „2G+“-Regelungen (geimpft, genesen oder getestet bzw. geimpft oder genesen und zusätzlich getestet).

Schon ein paar Tage vor der ersten Probe, am 7. August, waren wir wie im ersten Corona-Jahr bei unseren Kameraden Klaus und Frank Tups zu einem gemütlichen Beisammensein und großen Wiedersehen eingeladen. Ein wiederum wirklich toller Tag, der die Vorfreude auf den bevorstehenden „TCD-Familientag“ noch um einiges vergrößerte. Dieser fand am 11. September am Schießstand in Derendorf statt. Wir verlebten einen tollen Tag im Kreise unserer Familien und Mitglieder und feierten eine kleine Premiere: zum ersten Mal wurde der neue „Schwalbenkönig“ ermittelt. Mit einer Armbrust machte letztlich unser Kamerad Frank Tups dem Styropor-Vogel den Garaus und wurde erster Schwalbenkönig des Corps. Die neue Kette stiftete unser Kamerad Alexander Hebing, gleichzeitig Ideengeber für diesen neuen Wettkampf. Vielen Dank! Königin wurde Patricia Kunkel, Prinzessin Vicky Holzhauser.

Im September überbrachten wir mehrere musikalische Glückwünsche, u. a. zum Geburtstag des Senior-Chefs der „Brauerei Schumacher“, Wolfgang Ungermann, am 3. September und ganz herzlich am 18. September zum Polterabend unseres Kameraden Kai Lemmerz und seiner Anna. Einen Tag später ließen wir es uns nicht nehmen zur Krönung unseres Ehrenprotektors Toni Birkmann aufzuspielen.

Zuvor fand bereits am Vormittag die Jahreshauptversammlung des Tambour-Corps statt, die aufgrund der Einschränkungen infolge der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 nicht durchgeführt werden konnte. Es gab einige Veränderungen in der Führungsriege des Corps. Mike Tümmers trat nach 17 Jahren als 1. Kassierer von seinem Amt zurück. Lieber Mike, vielen Dank für eine großartige Zeit und für deine hervorragende Arbeit im Vorstand. Als Nachfolger wählte die Versammlung den bisherigen 2. Kassierer Frank Tups. Ihm folgte wiederum unser Kamerad Joachim Thier nach. Die Kameraden Christian Holzhauser und Lutz Brisbois wurden als neue Spieße gewählt. Und schließlich musste ein Nachfolger für unseren bisherigen 1. Tambour-Major Dieter Tümmers gefunden werden. Die Versammlung wählte einstimmig den langjährigen 2. Tambour-Major Marcus Brisbois in das Amt des musikalischen Leiters des Derendorfer Tambour-Corps. Herzlichen Glückwunsch allen neu- und wiedergewählten Kameraden!

Auf der Versammlung sprach unser Kamerad Alexander Hebing dem Corps eine Einladung zu seinem runden Geburtstag aus. Diese nahmen wir gerne an, um ihn am 10. Oktober an seinem Firmensitz in Neuss für 30 Jahre hochleben zu lassen.

Der 18. Geburtstag unseres Kameraden Tim Trittig fiel am 21. Oktober mit dem großen Jubiläum „150 Jahre Oststraße“ der Brauerei Schumacher zusammen, das wir u. a. gemeinsam mit dem Tambourcorps „Frisch Auf“ Kalkum musikalisch untermalten. Eine tolle Veranstaltung und gute Gelegenheit, um sich auf die große Geburtstagsparty einen Tag später im Gartenlokal „Zum Faselbusch“ einzustimmen.

Auf dem Regimentsfrühschoppen am 23. Oktober wurden Ehrungen des Hauptvereins nachgeholt, die während der Corona-Einschränkungen nicht durchgeführt werden konnten. Wir freuten uns über die Auszeichnung unseres 1. Hauptmanns Jürgen Holzhauser mit dem „Hohen Bruderschaftsorden“ und gratulierten unserem Kameraden Rolf Hebing zu seiner 25-jährigen Mitgliedschaft im Derendorfer Regiment. Einen Tag später untermalten wir die Matinee des großen St. Sebastianus Schützenverein Düsseldorfer 1316 e.V. im Henkel-Saal auf der Ratinger Straße musikalisch.

Gedanklich und mit unserer Probenarbeit waren wir schon längst Richtung fünfter Jahreszeit unterwegs, legten aber am 4. November einen kleinen Zwischenstopp ein: wir überraschten unseren Ehrenprotektor Toni Birkmann zu seinem 80. Geburtstag. Toni bedankte sich sehr emotional bei „seinem“ Tambour-Corps und wünschte uns weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

Einer normalen Karnevals-Session unter Beachtung der geltenden Regelungen schien Anfang November zunächst nichts im Wege zu stehen, auch wenn sich im Hintergrund schon langsam die nächste Welle aufbaute. So nahmen wir am 6. November am General-Corps-Appell der Prinzengarde Blau-Weiss teil, bevor am 11.11. auf dem Marktplatz vor dem Rathaus der Hoppeditz erwachte. Alles schien relativ gut zu verlaufen, auch wenn der eine oder andere Kamerad den Veranstaltungen schon fern blieb. Doch spätestens nach der Sitzung am 13. November im Maritim-Hotel war etwas anders. Hatten wir an einem sog. „Superspreader-Event“ (dt.: Superverbreitungsereignis) teilgenommen? Die roten Warnmeldungen in der Corona-Warn-App wenige Tage später ließen Schlimmstes befürchten. Infolgedessen erkrankten einige Kameraden mit einem zum Glück nicht sehr schweren Verlauf. Die am darauffolgenden Wochenende angesetzte Kürung des Prinzenpaares sowie alle weiteren Veranstaltungen wurden aufgrund des Infektionsgeschehens kurzerhand abgesagt und in den Januar 2022 verschoben.

Wir hätten uns weiß Gott eine große Party zu unserem 95-jährigen Jubiläum Ende November gewünscht. Doch die vierte Infektionswelle nahm nunmehr mit der bereits erwähnten „Omikron“-Variante endgültig ihren Lauf, sodass es wieder zu größeren Einschränkungen kam.

So müssen wir leider heute schon ankündigen, dass auch der nächste Jahresbericht mit dem Thema „Corona-Pandemie“ starten wird.

Nichtsdestotrotz wiederholten wir zur Adventszeit unsere Aktion vom letzten Jahr: der „Nikolaus-Express“ bescherte den Kindern unseres Vereins ein vorweihnachtliches Glänzen in den Augen und überreichte reich gefüllte Weihnachtstüten.

Ein herzlicher Dank geht abschließend wie immer an unsere Familien, Freunde und Gönner sowie an alle unsere Mitglieder. Wir sind dankerfüllt für eure Unterstützung und Treue vor allem in den letzten beiden Jahren. Wir wünschen euch stets beste Gesundheit und möchten uns wie immer mit einem kleinen Wunsch verabschieden: Auf Wiedersehen… spätestens zum Schützenfest in Derendorf!

„Onjlövlech, wie schnell e Johr verjing,
Üer Corps met de dicke Zing.“